Dave McKendry, Album „HumanBeingKind“

VÖ: 7. Oktober 2022

Cover und Fotos            Hörproben

Dave McKendry über sein Debüt Album „HumanBeingKind“

„Hätte ich gewusst, wie lange das alles dauern würde, wie schwierig es sein würde und wie viel ich würde lernen müssen, ich hätte wohl niemals begonnen. Aber ich wusste es nicht, weil ich gar nichts wusste.“

Nachdem ich die Musik komplett hinter mir gelassen hatte, nur um viele Monate und Länder später doch wieder von ihr eingeholt zu werden, dauerte es noch einige weitere Jahre, bis ich mir selbst – oder irgendjemandem sonst – zutraute, mein Album aufzunehmen. Ich schreibe Songs, weil da etwas tief in mir ist, dass mir keine andere Wahl lässt. Ich spiele sie vermutlich aus dem gleichen Grund. Mein Schlafzimmer, die Wohnzimmer anderer und die Straßen Europas gaben mir jahrelang reichlich Gelegenheit, beides zu tun. Von dort startend ein Musiker zu werden, der über Jahre, Tag für Tag, in einem Tonstudio arbeitet (und sogar lebt), war ein langer, mühsamer Prozess, bei dem Unglauben langsam zu Glauben wurde.

Es war auch ein Lernprozess. Zu lernen, mich zu öffnen, jede Ecke meiner Songs zu erforschen und – mir selbst gegenüber gnadenlos – zu verbessern; zu lernen, Leuten zu vertrauen, die Dinge besser wussten als ich, zu lernen was es bedeutet, tatsächlich eine Platte zu machen, sich teilweise in einer kleinen Gesangskabine, allein vor einem Mikrofon, ohne Netz und doppelten Boden der eigenen Musik zu stellen. Als wir die Songs dann fertig arrangiert und produziert hatten, musste ich noch so viel über meine Stimme lernen. Zu Anfang hatte ich gedacht, ich wüsste alles über Dave McKendry und seine Musik. Hätte ich gewusst, wie lange das alles dauern würde, wie schwierig es sein würde und wie viel ich würde lernen müssen, ich hätte wohl niemals begonnen. Aber ich wusste es nicht, weil ich gar nichts wusste.

Ich habe meinen Produzenten, Martin Kromar von Echopilot, bei einem kleinen Gig in Wien kennengelernt. Er lud mich in sein Studio ein damit wir einander kennenlernen konnten, über Musik sprechen und ich ihm die Songs vorspielen konnte, die ich schon geschrieben hatte. Ein weiteres Jahr sollte vergehen, bis wir begannen, miteinander zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns bereits entschieden, in Immersive Audio zu produzieren und die Platte in einem 3D-Raum zu erstellen, der den Hörer in ein ganz neues Erlebnisuniversum entführt. Ich schreibe aus der Tiefe meiner Seele. Ich wollte, dass die Platte in die Tiefen der Seelen meiner Zuhörer vordringt und ihnen dort begegnet. Immersive Audio ist, da war ich mir sicher, der beste Weg dafür.

In den Songs selbst verarbeitete ich meine Erfahrungen. Ich hatte alles zurückgelassen, was ich kannte, um durch Europa zu reisen. Eine schier endlose Zahl an Tagen auf dem Fahrrad über die weiten der Länder und das Wandern auf dem Jakobsweg gaben mir reichlich Raum, um das Leben zu reflektieren, das ich bis zu diesem Zeitpunkt geführt hatte. Umso mehr, als dass er mir einen scharfen Kontrast zu meinem bisherig gewohnten bot. All die Dinge, die ich früher für selbstverständlich erachtet hatte, wurden mir plötzlich als die kleinen Wunder präsentiert, die sie tatsächlich waren.

Ich hatte gelebt und geliebt, hatte Dinge und Menschen verloren und alles hinter mir gelassen, habe gelitten und durfte wachsen; ich verstand, was es für ein Glück war, ebendort zu sein, wo ich gerade war und nichts zu tun als in den Tag hineinzuleben; die Dinge überwältigten mich in ihrer Einfachheit und ihrer Schönheit. Und dann war da noch diese schreckliche Liebesbeziehung, die in Spanien begann und in Frankreich endete. Sie spornte mich an, über all die Liebesbeziehungen, die ich zuvor erlebt hatte, nachzudenken und die Lektionen, die darin versteckt waren, zu finden und zu lernen. Ich tauchte tief in meine Vergangenheit ein und ließ schmerzhafte Erfahrungen durch die Katharsis des Songwritings los. Ich wuchs als Person, größtenteils langsam, aber ab und zu, besonders gegen Ende des Albums, durchaus in einzelnen größeren Sprüngen.

Die mehr als 900 Kilometern Jakobsweg konfrontierten mich auch mit den Dämonen, die die katholische Kirche mir eingebracht hatte. In meiner Kindheit in Nordirland, hatte ich nicht wenig Leid erfahren. Während ich für die Religion, nach deren Grundsätzen ich erzogen worden war, geschlagen wurde und ich mit meiner Familie fliehen musste, kämpfte ich innerlich mit dem, was das alles für mich zu bedeuten haben würde. Da war viel Wut. Und sie begleitete mich lang. Dann 2019, ein Songwriting-Camp in Colorado:

An meinem ersten Tag traf ich eine unglaubliche Frau, die mir ihre Geschichte erzählte, wohl wissend, dass ich einen Song darüberschreiben musste. Der Song „Mercy“ war das Ergebnis. Irgendwie konnte ich inmitten all dieses Schmerzes ein wenig Heilung finden und vielleicht die Kraft, einen Großteil meiner Wut auf die Kirche loszulassen. Ich glaube, es war ihre Stärke, die mich inspiriert hat. Und „Mercy“ ist auch ein Paradebeispiel dafür, worum es auf diesem ganzen Album letztlich geht: um Menschen – im besten Fall um Menschen, die freundlich sind, um „humans being kind“.

Ich hatte das Glück, solche großartigen Menschen in meinem Leben zu haben als ich jünger war, traf dann so viele mehr auf meinen Reisen und lebe, liebe und arbeite jetzt mit immer noch weiteren großartigen Menschen in Wien. Und ich habe so viel von ihnen allen gelernt: wie man selbst ein besserer Mensch wird, ein besserer Songwriter, Musiker, Künstler … und ich habe gelernt, dass, egal wohin man geht, solche großartigen Menschen darauf warten, entdeckt zu werden, zu Freunden zu werden und gefeiert zu werden; So persönlich „HumanBeingKind“ auch sein mag, es ist eine Feier. „HumanBeingKind“ feiert Menschen, die zusammenkommen und etwas Größeres schaffen, als wir alle als Individuen.

 

Dave McKendry live on tour mit Simon Lewis:
06.10. Salzburg – Rockhouse
07.10. Kufstein – Kulturfabrik
08.10. Lustenau – Carini Saal
19.10. Wien – Arena (kleine Halle)
20.10. Graz – Orpheum Extra
21.10. St.Pölten – Freiraum
22.10. Linz – Posthof

 

Dave McKendry, Album „HumanBeingKind“
Label: echopilot music, LC 96961
Verlag: Copyright Control

 

 

 

 

Mit dem Anklicken des / der Download-Link/s nehmen Sie zur Kenntnis, dass das heruntergeladene Bild ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung und nur zur Bewerbung des jeweiligen Projekts verwendet werden darf. Jede darüber hinausgehende Verwendung, insbesonders für Werbezwecke und zur Gestaltung und Produktion von Merchandising-Artikel etc., ist ausdrücklich untersagt. Ebenso ist die Weitergabe der Bilder an Dritte untersagt. Wenn der Fotograf / die Fotografin von uns angegeben wird, muss der Name bei Abdruck des Bildes angeführt werden.
Wenn Sie das Bild in einer anderen als der von angebotenen Auflösung benötigen, senden Sie bitte eine Nachricht an j.schartner@release.at. Um Bilder in Druckqualität herunterzuladen, klicken Sie das Bild an, mit der rechten Maustaste speichern Sie das Bild am gewünschten Ort ab.

 

01 For Yourself

02 Peace In Our Time

03 Islander

04 Gravestone

05 How Ashes Are Made

06 Mercy

07 Birds In Flight

08 Living With Ghosts

 

09 Premeditated Violence

10 The Cross

11 Eden (Acoustic Session)

12 Cigarette Smoke (Acoustic Session)

13 Islander (Acoustic Session), nur am Deluxe-Album!

14 For Yourself (Radio Edit), nur am Deluxe-Album